»Die Wirklichkeit kann man nicht denken. Aber man kann sie erleben. So gesehen ist Musik Wirklichkeit.«

»Was ist Musik? ›Das ist Musik.‹ Es gibt keine Definition für die Musik, sie ist außerhalb des Denkens.«

»Was ist Musik anderes als ein ständig spannungswerdender Prozeß! Das das nicht alles ist, das ist auch klar.«

»Wer sich beim Rasieren eins pfeift, wer morgens sein ›Hänschenklein‹ singt, der hat viel mehr mit Musik zu tun, als einer, der sich eine Beethovenplatte auflegt.«

»Wenn ein Bauer morgens singt, dann macht er reine Musik. Er kümmert sich um nichts, weder um den Text noch um die Noten. Er kümmert sich nur darum, wie schön dieser Morgen ist. Hier liegt die größte Tiefe der Kunst.«

»Man versteht Musik nicht – man erlebt sie.«

»Ihr seid alle Notenjäger, und Musik hat nichts mit Noten zu tun! Noten sind Vehikel, die eine Substanz transportieren. Das ist die Musik. Sicherlich kann sie nichts ohne diese Vehikel erreichen, sie vermaterialisiert sich durch diese Vehikel. Aber sie ist nicht in den Noten.«

»Eine Partitur ist wie eine Landschaft, man kann sie mit längeren oder kürzeren Beinen durchwandern. Trotzdem wird ein Berg ein Berg und ein Tal ein Tal bleiben. Was gibt es da zu interpretieren? Wir beginnen mit der angenehmen Empfindung des Klangs und allen Assoziationen zwischen dem Gehör und unserer Affektwelt. Aber Musik ist nicht schön – Schönheit ist nur der Köder. Musik ist nicht reizvoll, sondern eine einmalige Gelegenheit, vom Vergänglichen zum Ewigen zu kommen. In der Musik gibt es nichts Materielles mehr. Das Ende ist die direkte, simultane Konsequenz des Anfangs.«

»Musik kann nicht nach Verträgen gemacht werden. Musik muß auch ohne Geld gemacht werden. Aber wir müssen trotzdem gut leben…«