»Die Musik allein verfügt, wenn sie zur Aufführung gebracht wird, über das allerwichtigste Geheimnis, die Seele von jeder menschlichen Sorge abzutrennen, wenigstens für die Zeit, in der die Noten sie unterhalten, indem sie kunstvoll die Konsonanz, sei es der Stimme oder der Instrumente, handhabt. Denn wenn der Schlaf so sehr gelobt wird, weil er die Sinne der bejammenswerten Menschheit bindet, sie abzieht und für wenige Stunden gegen die Unglücksfälle immun macht, wieviel schätzenswerter muß da eine Kunst sein, die, ohne uns den Gebrauch des Lebens zu nehmen (wie es der Schlaf tut, der deswegen auch Bruder des Todes heißt), uns vielmehr ekstatisch leben läßt in einer köstlichen und zufriedenen Ruhe mit wachen Sinnen, aber freudig und wahrhaft glücklich?«