»Große Musik zeichnet sich doch durch Folgendes aus: Egal wie tief du versuchst in sie einzudringen, egal wie tief du gräbst, du wirst nie auf den Grund gelangen. Das ist ein endloser Prozeß. Große Musik ist wie ein lebender Organismus, sie verändert sich die ganze Zeit. Fixiert ist die Musik nur, solange sie auf dem Papier steht. Sobald man sie aufführt, wird sie lebendig und verändert sich jeden Tag, abhängig davon, wer sie spielt, wo sie gespielt wird, das hängt auch von der Akustik des Konzertsaales ab, das kann sogar vom Wetter abhängen und von vielen anderen Dingen.«

»Musizieren findet ja auf drei Ebenen statt. Zuerst sind die Klänge – ohne sie gibt es kein Musizieren, außer bei John Cage (lacht). Auf einer zweiten Ebene spielt das intellektuelle Moment eine Rolle – jene Botschaft und jene musikalischen Ideen, die wir über die Klänge vermitteln. Viele Musiker beherrschen diese beiden Ebenen perfekt. Aber für mich gibt es noch eine dritte Ebene, und hier entscheidet sich, ob einer nur ein sehr guter Musiker oder auch ein großer Künstler ist. Es ist die emotionale Ebene, welche uns Musikern eine direkte Verbindung von Herz zu Herz mit dem Publikum ermöglicht. Was das genau ist, kann man mit Worten nicht beschreiben. Aber man kann es nach einem besonders gelungenen Konzert fühlen und behält es womöglich ein ganzes Leben lang in Erinnerung.«

»Je besser die Musik ist, desto mehr Wege gibt es, sie zu spielen. Alle Wege sind in Ordnung, nur zwei sind musikgesetzlich verboten: großartige Musik häßlich oder langweilig zu spielen.«

»Für mich ist Musik etwas Lebendiges, das sich ständig verändert und entwickelt.«