»Die Musik ist ein Rätsel, ein unerklärbares Geschenk aus einer anderen Welt, eine Sprache des Unsagbaren, die aber manchen letzten Wahrheiten und geheimnisvollen Erlebnissen wohl eher nahekommt als die Sprache der Worte, der Verständigung mit ihrer technischen Präzision und Logik; mit ihrer fast immer schrecklichen Vereinfachung und Folgerichtigkeit; mit ihrer unmenschlichen Klarheit; ihrem oft tödlichen Ja oder Nein.«

»Ohne Musik gibt es kein menschliches Leben.«

»Man hört Musik heute ganz anders. Es ist fast schon an der Grenze, daß man den Wert der Musik nicht mehr erkennt.«

»Die Musik ist ja eine Sprache, und so wie jede Sprache erfordert sie die Kenntnis eines Grundvokabulars. Wir haben diese Grundlagen früher erlernt: Was ist eine Dissonanz? Inwiefern ist sie der Redekunst verwandt? Die Musik muß als Einheit gesehen werden, nicht als Auseinanderdividierung. Aber diese Dinge werden ja auch für Musiker nicht genügend vermittelt. An der Musikhochschule lernt man nur das Hantieren auf einem Instrument.«

»Die Kunst und mit ihr die Musik ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens, sie ist uns geschenkt als Gegengewicht zum Praktischen, zum Nützlichen, zum Verwertbaren. – Es leuchtet mir ein, was manche Philosophen sagen, daß es die Kunst und eben die Musik ist, die den Menschen zum Menschen macht. Sie ist ein unerklärliches Zaubergeschenk, eine magische Sprache.«

»Nicht um Schönheit geht es in der Musik, sondern um Wahrheit.«

»Musik muß leben, muß frei sein, sich entfalten können.«

»Zur Erinnerung: Die Musik wendet sich an jeden Menschen. Der museale Weg mag gut sein für einige Musikertypen, die Staub in den Adern haben… Meiner Meinung nach sollte ein Künstler immer viel riskieren. Jedes Konzert ist ein Gratwanderung, ein Risiko. Machen Sie um Himmels willen nicht eckige Musik!«

»Wir Musiker – ja alle Künstler – haben eine machtvolle, ja heilige Sprache zu verwalten. Wir müssen alles tun, daß sie nicht verloren geht im Sog der materialistischen Entwicklung. Es ist nicht mehr viel Zeit, wenn es nicht gar schon zu spät ist, denn die Beschränkung auf das Denken und die Sprache der Vernunft, der Logik, und die Faszination durch die damit erzielten Fortschritte in Wissenschaft und Zivilisation entfernen uns immer weiter von unserem eigentlichen Menschentum. Es ist wohl kein Zufall, daß diese Entfernung mit der Austrocknung des Religiösen Hand in Hand geht: die Technokratie, der Materialismus und das Wohlstandsdenken brauchen keine Religion, kennen keine Religion, ja nicht einmal Moral. Die Kunst ist eben keine hübsche Zuwaage – sie ist die Nabelschnur, die uns mit dem Göttlichen verbindet, sie garantiert unser Menschsein.«