Weiße Mensuralnoten (Incipit)

 

Die Geschichte des Notendrucks beginnt um 1470. Die frühesten Notendrucke werden in Holzschnitt oder in Metallschnitt hergestellt. Der Uracher Notendrucker Konrad Fyner druckt bereits 1473 per Metallschnitt erste linienlose Quadratnoten (Jean Charlier de Gerson: Collectorium super Magnificat).

Dieser Druck gilt als ältester datierbarer linienloser Notendruck mit beweglichen Typen. Fyner muß die Linien allerdings noch per Hand ziehen. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, also daß man die Linien druckt und die Noten anschließend per Hand einzeichnet.

Bereits 1480 produziert Theodor Franck von Würzburg in Venedig den ersten linienlosen Mensuralnotendruck mit metallenen Typen (Franciscus Niger: Grammatica brevis). Nahezu alle Drucke dieser Zeit sind für liturgische Werke gedacht. Die Chorbücher, Missalien, Antiphonarien und Gradualien sind zumeist in gotischer Notation dargestellt.

Einer der bekannten Notendrucker seiner Zeit ist zudem Ulrich Han (um 1425–um 1479), der in Ingolstadt den Noten-Typendruck (Choralnotation) erfindet und schon 1476 das Missale romanum herstellt. Han gelingt es damit erstmals sowohl die Noten (schwarz) als auch die Linien (rot) in zwei Phasen zu drucken.

Ab etwa 1487 gibt es auch den Blockdruck (Holztafeldruck), der insbesondere zur Abbildung von Notenbeispielen in Musiktraktaten eingesetzt wird.

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